Abstriche bei Kultur und Ausschank
Nun also doch! Geht es nach der Plauener Stadtverwaltung und den Händlern soll es in diesem Jahr wieder einen Weihnachtsmarkt in der Spitzenstadt geben. Am Montag stimmten alle Beteiligten, der von der zuständigen Bürgermeisterin Kerstin Wolf vorgestellten Konzeption zum Ablauf und Durchführung des Weihnachtsmarktes zu.
Eine gute Nachricht für alle Freunde des alljährlichen Weihnachtsmarkt-Trubels. Der größte Weihnachtsmarkt des Vogtlandes soll trotz Pandemie stattfinden, soweit es die Infektionszahlen und die ab 17. November neue Corona-Schutzverordnung zulassen. Zu diesem positiven Ergebnis kamen städtische Vertreter gemeinsam mit den Händlern und Gastronomen des Weihnachtsmarktes. Die hierzu durchgeführte Abstimmung war einstimmig.
Aufgrund der anhaltenden Auflagen durch Corona sieht die Konzeption für den diesjährigen Weihnachtsmarkt – eine Aufteilung in zwei Bereiche – vor. Es wird einen sogenannten Flanierbereich geben, der sich um den Altmarkt sowie der Herrenstraße und Rathausstraße befindet. Einen Platz zum Verweilen wird es auf dem Altmarkt geben. Ausschließlich dort ist ein Verweilbereich geplant.
Stimmen zum geplanten Konzept
“Im Verweilbereich finden alle Händler mit gastronomischem Angebot ihren Platz, währenddessen im Flanierbereich die Händler angeordnet werden, die nur Waren zum Verkauf anbieten. Auf diese Weise könnten wir, wenn es die Coronazahlen erforderlich machen, den Verweilbereich notfalls einzäunen und den Zutritt auf die entsprechende Anzahl Besucher laut Hygienekonzept beschränken.
Wir werden alles soweit es geht bereits vorsehen, das heißt die Füße für die Begrenzungszäune werden zunächst als Ständer für die Deko-Weihnachtsbäume dienen und bei Notwendigkeit dann umgenutzt werden können. Wir gehen davon aus, dass nach dem vorgestellten Konzept allen Händler, die Interesse angemeldet haben, auch ein Platz zur Verfügung gestellt werden kann.”
Bürgermeisterin Kerstin Wolf
Ein im Vorfeld ausgearbeitetes Konzept sei vom Gesundheitsamt des Vogtlandkreises als schlüssig bezeichnet worden, was die geplante Durchführung nochmals untermauerte. Deutliche Erleichterung und ein Aufatmen unter den Beschickern des Weihnachtsmarktes nach der Vorstellung des vorgeschlagenen Konzeptes zu spüren.
“Unter diesen Voraussetzungen machen wir mit beim Weihnachtsmarkt in Plauen. Was die Entwicklung der Zahlen und daraus folgende Maßnahmen betrifft, muss man sowieso flexibel sein.“
Grundtenor der Händlergemeinschaft
Auf grundsätzliche Akzeptanz der Händlerschaft stieß die Maßnahme, dass es weder ein kulturelles Programm noch eine Bühne auf dem Altmarkt geben wird, um eben größere Menschenansammlungen zu verhindern.
Im Anschlauß an die Versammlung bedankte sich Kerstin Wolf für das konstruktive Miteinander und brachte ihre Hoffnung zum Ausdruck„”… dass es uns gelingen möge, in diesem Jahr in Plauen einen einigermaßen ,normalen’ Weihnachtsmarkt durchzuführen.”
Das geplante Hygienekonzept im Detail
Einhaltung der üblichen Basis-Hygienemaßnahmen:
– Aufstellen von zahlreichen Hinweisschildern über die geltenden Schutz- und Hygienebestimmungen
– Aufstellen von Desinfektionsspendern im gesamten Marktgebiet
– Empfehlung, generell eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, aber unbedingt in Bereichen, in denen der Abstand nicht eingehalten werden kann
– Bekanntgabe aller Maßnahmen in allen Publikationen zum Plauener Weihnachtsmarkt
– regelmäßige Hinweise über die bestehenden Hygieneregeln über die Lautsprecheranlage
- Zutritts- und Aufenthaltsverbot für erkennbar stark alkoholisierte Personen
Laut Hygienekonzept sollen Hütten mit Waren im Abstand von mindestens 1,5 Meter aufgestellt werden und die Hütten mit Gastronomie auf dem Altmarkt dagegen mit einem Abstand von mindestens vier Metern.
Auch für die Toilettencontainer wird es entsprechende Hygieneregeln geben, die u.a. dafür sorgen, dass sich gleichzeitig nicht mehr als zwei Personen im jeweiligen Bereich aufhalten. Außerdem sollen die Toiletten drei Mal täglich sowie bei Bedarf gereinigt und Türklinken wie auch Armaturen regelmäßig desinfiziert werden. Vorgesehen ist zudem, dass der Container täglich komplett desinfiziert wird.
Die teilnehmenden Händler werden ebenfalls entsprechende Hygienevorgaben einhalten müssen:
Sie werden das Hygienekonzept erhalten und dafür unterschreiben und für dessen Einhaltung Sorge tragen müssen, dazu gehört:
– Bereitstellung von Desinfektionsmitteln zur regelmäßige Händedesinfektion der Mitarbeiter
Besonders für Händler mit Gastronomie:
– Aufstellung von Desinfektionsspendern an den Ausgabestellen
– stündliche Reinigung und Desinfektion sämtlicher Oberflächen wie Tresen, Theken, Arbeitsflächen sowie der aufgestellten Stehtische
– regelmäßiges gründliches Händewaschen des Personals
– Trennung von Ausgabe und Rücknahme von Geschirr
– besondere Sorgfalt auf die Einhaltung hygienischer Kriterien bei Reinigungs- und Spülvorgängen von Geschirr, Gläsern und Besteck, diese müssen vor der Wiederverwendung vollständig trocken sein
– konsequente Einhaltung des Mindestabstandes zwischen Personen von 1,5 Metern
– keine Besteckkörbe und Serviettenspender zur Selbstbedienung, sondern Ausreichung durch das Personal
Maßnahmen zur Reduzierung des Alkoholkonsums:
– Begrenzung des Ausschanks auf max. 20 Vol. -%
– Spirituosen dürfen nicht ausgeschenkt werden
– keine Ausgabe von alkoholischen Getränken mit einem zusätzlichen “Schuss”
Bei sogenannten Verdachts- und Erkrankungsfällen sieht das Hygienekonzept entsprechende
Maßnahmen vor. Auch beim Eintritt der Überlastungsstufe oder der Vorwarnstufe wird es weitere Regelungen geben.
Nun bleibt es abzuwarten, inwieweit die neue Sächsische Corona-Schutzverordnung die Durchführung von Weihnachtsmärkten verschärft oder anderweitig reglementiert. (seb)
2021-10-26